Tschechoslowakisches Kammerduo: beschwingt
108 Gäste fanden den Weg zum traditionellen Konzert im neuen Jahr, und damit war der Musiksaal des Vincenthauses in Beeck ausverkauft. Mit dem Auftritt des Tschechoslowakischen Kammerduos eröffnete Opus 512 seine diesjährige Konzertreihe und veranstaltete zugleich sein 38. Kammerkonzert. Und in der Tat zogen die studierten Musiker mit intensivem musikalischem Spiel ganz in ihren Bann. Im ersten Teil liessen sie tschechische Komponisten hören. "Aus der Heimat" von Smetana mit sehnsuchtsvoller Melodie und Furiosem Finale erklang ebenso wie das ruhig vorgetragene Stück "Dumka" des Komponisten Janáček oder kontrastsreich "Mazurek" von Dvořák, in dem mühelos abrupte Wechsel der Lautstärke und technisch versiert die schnellen Passagen meistern. Oder sie interpretierten mit viel Dynamik den "Ungarischen Tanz Nr. 5" von Brahms, einer der beliebtesten von insgesamt von 21 Tänzen. Mit noch mehr Schwung und unvermindert intensiven Vortrag versetzen die Beiden ihr Publikum nach der Pause in frohe Stimmung. Auf eine einnehmende Darbietung des Stückes "Summertime" von Gershwin folgte "Chinese Tambourin" des Österreichers Kreisler - die Geige glänzte hier mit schnellem Spiel zur souveränen Klavier-Begleitung. Ungewohnt hohe Töne entlockte Burdych seinem Instrument im polnischen Volkstanz "Kujawiak" von Wieniawski. Den Abschluss gestaltete das Duo furios und mit hervorragend abgestimmtem Zusammenspiel in der "Ungarischen Fantasie" Lehars. Der populäre und an vielen Orten zum Jahrenwechsel gespielte Strauss´sche Walzer "An der schönen blauen Donau" erklang auch Beeck in beschwingt-mitreissendem Vortrag. Das Publikum zeigte sich überaus begeistert und bekam nach viel Applaus eine Zugabe.
Nicole Peters, Rheinische Post